Am Samstag, den 26. Juni, organisierte RIO (die Revolutionäre Internationalistische Organisation) in der Roten Insel ein Hiphop-Konzert der besonderen Art: Abseits von Mainstream- und Ghetto-Gangster-Rap zeigten drei Künstler aus Deutschland, England und Chile, wie politischer Rap aussieht – klassenkämpferischer Rap, um genau zu sein.
The Ruby Kid aus England, Cien aus Chile, und Holger Burner aus Hamburg sind drei Rapper, die in ihrer Musik vor allem einen Beitrag zum Klassenkampf sehen. Vor rund 150 begeisterten Menschen performten sie Lieder über Repression, über Widerstand und über die Notwendigkeit einer anderen Welt.
The Ruby Kid betonte schon zu Beginn das Motto des Abends: „Wenn ihr eins von diesem Abend mitnehmt, dann das hier: Der einzige Weg, die Welt zu verändern, ist durch Klassenkampf.“
Auch wenn es nicht immer leicht war, die vielen großartigen Wortspiele von The Ruby Kid zu verstehen, versuchte er, auch noch dem Letzten seine Message rüberzubringen: „Wenn es euch schwer fällt, meine Metaphern zu entziffern, werde ich deutlicher: Es existiert ein Krieg zwischen den Bossen und denen, die durch Lohnarbeit überleben müssen. Wenn du für deinen Lebensunterhalt arbeiten musst, dann bist du auf meiner Seite; wenn du davon lebst, andere für dich arbeiten zu lassen, solltest du dir irgendwo ein Versteck suchen.“
Cien (Spanisch für “Hundert”, aka Unocerocero, Spanisch für “Einsnullnull”) rappte auf Spanisch und auch Mapuche (die Sprache des indigenen Mapuche-Volks in Chile) und wurde dabei von dem unangekündigten Special Guest Claudito von Conexión Musical tatkräftig unterstützt. Er erzählte unter anderem von dem Kampf der Mapuche gegen die spanischen KolonisatorInnen und vom Widerstand gegen die Kontinuitäten der Pinochet-Diktatur im heutigen Chile.
Zum Schluss rockte natürlich auch noch Holger Burner das Haus und führte unter anderem seinen neuen Track „Alles was uns fehlt, ist die Solidarität“ auf. Der war zwar nicht ganz eingeübt, aber verspricht auf jeden Fall, ein tolles Kampflied zu werden.
Alles in allem war es ein toller Abend, und wir konnten mit neuer Inspiration und neuem Kampfgeist für unsere kommenden Aufgaben im Klassenkampf nach Hause gehen. RIO bedankt sich bei allen Menschen, die da waren, und besonders bei den drei Künstlern. Mit den Einnahmen werden wir eine marxistische Sommerakademie Mitte August in Prag organisieren.
von Stefan Schneider, RIO, Berlin
Bericht von The Ruby Kid auf MySpace
Bilder vom Konzert auf Flickr