Am 29. Oktober fanden Proteste vor den Filialen der UBS statt
Trotz Finanzkrise, trotz massiven Abfluss von Kundengeldern und Verlusten aus Spekulationsgeschäften, kündigte die UBS an, Boni in Millionenhöhe an ihre Kader auszuzahlen. Dagegen rief die Jungpartei der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, die JUSO, für den 29. Oktober zu landesweiten Kundgebungen vor den Filialen der größten Bank der Schweiz auf.
Diese sollten unter dem Motto „Boni zurück!“ stattfinden und somit die ManagerInnen unter Druck setzen, die diesjährigen Boni nicht anzunehmen bzw. zurückzuzahlen. Desweiteren wurde eine Beschränkung von Managerlöhnen auf 500.000 Franken im Jahr (340.000 Euro) und die Streichung des “Rettungspakets“ für die Banken in Höhe von 68 Milliarden Franken (45 Milliarden Euro) gefordert.
Schon im Vorfeld der Aktion in St. Gallen beteiligte sich die unabhängige kommunistische Jugendorganisation REVOLUTION an Vorbereitungen und Durchführungen von Protestaktionen. An der Protestkundgebung in St. Gallen nahmen ungefähr 30 Menschen teil. Diese durften jedoch nicht direkt vor der UBS protestieren, sondern mussten “zur Vermeidung von Verkehrsbehinderungen” den gegenüberliegenden Platz benützen.
Zuerst hielt die JUSO eine Rede: von Raubtier- und Heuschreckenkapitalismus war die Rede, und ebenso davon, dass dieser jetzt endlich seine verheerenden Auswirkungen zeige. Sie meinten, dass genau durch diese Krise die Chance entstünde, eine fairere, menschlichere und kontrolliertere Wirtschaft aufzubauen. Von Überwindung des Kapitalismus oder sogar von Sozialismus war dagegen keine Spur.
Dies änderte sich jedoch, als ein Genosse von REVOLUTION das Wort ergriff. Er meinte: „Es gibt weder einen Heuschreckenkapitalismus noch einen Raubtierkapitalismus, sondern nur den Kapitalismus“ und: „Der Kapitalismus hat keine Fehler, er ist der Fehler“. Unser Standpunkt ist, dass eine solche Krise keineswegs eine Krise im Kapitalismus ist, sondern eine eigentliche Krise des Kapitalismus. Mit der klassenkämpferischen Rede wurde allen Anwesenden klar gemacht, dass das kapitalistische Ausbeuter- und Unterdrückungssystem nicht durch Reformen zu bändigen ist, sondern revolutionär überwunden werden muss.
Am gleichen Tag fanden Kundgebungen in vielen Schweizer Städten statt, unter anderem eine mit 400 TeilnehmerInnen in Zürich.
von Bert, REVOLUTION St. Gallen