Jugendliche aus fünf Ländern waren beim Sommercamp von REVOLUTION
Vom 23. bis 28. Juli fand das REVOCAMP 2007 statt, an dem junge AktivistInnen aus fünf verschiedenen Ländern teilnahmen. Von über vierzig Jugendlichen waren viele Mitglieder von der unabhängigen Jugendorganisation REVOLUTION, andere hatten über verschiedenste Wege zu uns gefunden und staunten über das volle Programm.
Tagsüber liefen Vorträge, Diskussionen und Workshops. Aber das riesige Studentenheim in der tschechischen Stadt Liberec brummelte jeden Tag bis spät in die Nacht, denn nach den vielen Diskussionen wollten die jungen RevolutionärInnen auch trinken, tanzen und revolutionäre Lieder singen.
Aufgewacht!
Am Montag um Punkt zehn Uhr begann das Camp offiziell mit dem Eröffnungsplenum, samt kurzer Vorstellungsrunde, unbedingt einzuhaltender Regeln (“Bettruhe um 22:00 Uhr und kein Tropfen Alkohol!” – was recht schnell als Verarsche erkannt wurde) und der Ausgabe von Essensmarken für die Mensa, in der wir aßen.
Eine Einführung in den Marxismus bot dann der erste Vortrag, um einige Konzepte vorzustellen, die während des gesamten Camps verwendet wurden. Anschließend wurde in einem praktisch orientierten Workshop das Konzept der “Camp-Zeitung” vorgestellt. So traf sich für den Rest der Woche an jedem Abend ein neues Redaktionsteam, um die besten Camp-Gerüchte, Bade-Tipps und Spekulationen über die Zusammensetzung des tschechischen Essens auf Papier zu bringen, was besonders für die erste Ausgabe bis tief in die Nacht dauerte.
Jede Menge Neues
Circa zwanzig Veranstaltungen gab es auf vier Tage verteilt, sodass die Vielfalt an Referaten, Diskussionen und Workshops für alle TeilnehmerInnen etwas bereithielt. Referate wurden von vielen jungen GenossInnen gehalten und die Themen waren unter anderem: Faschismus und “Antikapitalismus” von Rechts, der Unterschied zwischen Anarchismus und Marxismus, die Wurzeln der Frauenunterdrückung, die Schule im Kapitalismus, die Tradition des Trotzkismus, das Werk von Bertolt Brecht und vieles mehr.
Zwischen den Veranstaltungen gab es Mittagessen und einige Mutige nutzten auch den See für kurze Schwimmübungen, bevor es weiterging. In Erinnerung geblieben, neben einigen sehr guten Referaten, sind die praktischen Workshops: Straßentheater machen, Taktik für Demonstrationen üben, ein Transparent malen, anonym im Internet surfen usw. Die ungarische Revolution von 1956 wurde in einem Planspiel nachgestellt, um den Kampf der ArbeiterInnen gegen die stalinistische Bürokratie am eigenen Leib zu erleben – die Aufständischen haben sogar einige stalinistische FunktionärInnen mit Kabelbinden gefesselt und dann “hingerichtet!”
Längerfristige Perspektive
Das REVOCAMP fand schon zum fünften Mal in Tschechien statt. Viele Campteilneh merInnen waren zum ersten Mal dabei – aber die Leute, die schon ein paar Camps hinter sich hatten, waren sich einig, dass dieses Camp nicht nur größer sondern auch besser organisiert war als letztes Jahr.
Einige Jugendliche entschieden sich während des Camps, sich der unabhängigen Jugednorganisation REVOLUTION anzuschliessen, denn der Kampf gegen den Kapitalismus kann nicht auf eine Woche im Sommer beschränkt sein! Diese Woche des REVOCAMPs ist wichtig, um nachzudenken und zu diskutieren, damit mensch auf die Kämpfe in den übrigen 51 Wochen im Jahr besser vorbereitet ist.
Insofern wird diese einzigartige Versammlung von antikapitalistischen Jugendlichen weitergehen.
von Susen, Revo Plauen, und Wladek, Revo Berlin, 11. August 2007