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2010-09-28


Als Antwort auf soziale Kürzungen und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen gingen 40.000 GewerkschafterInnen und RegierungsgegnerInnen am 22. September auf Prags Straßen. Die ArbeiterInnen der Tschechischen Republik sind zu Recht besorgt über die Angriffe auf ihre Rechte: Die Regierung plant eine Kürzung des Lohnbudgets im öffentlichen Dienst um 10%, das bedeutet Lohnkürzungen für alle ArbeiterInnen und auch Entlassungen. Zuerst verloren die Feuerwehr und die Polizei ihre Geduld, aber auch MedizinerInnen, LehrerInnen, Regierungsangestellte, KulturarbeiterInnen und auch Angehörige des Militärs beteiligten sich an diesen Protesten.

In den Morgenstunden kamen Tausende von GewerkschafterInnen aus dem ganzen Land nach Prag. Die erste Gruppe traf sich im Letná Park in der Nähe des Innenministeriums. Zur Mittagszeit marschierten die GewerkschafterInnen vom Park zum Fluss, vorbei an den Regierungsgebäuden über die Brücke zum Palach-Platz. Über 40.000 Leute nahmen teil, das sind doppelt so viele wie von der Gewerkschaftsbürokratie erwartet. Das zeigt, dass bedeutende Sektoren der tschechischen ArbeiterInnenklasse gegen die Angriffe der Regierung zurückschlagen wollen!

Zu Beginn der Demonstration am Letná Park unterstützten AktivistInnen der Revolutionär Internationalistischen Organisation (RIO) die Protestierenden. Wir entrollten unser Riesenbanner mit dem Slogan: “Gebt den Leuten ihre Jobs zurück!” Massenentlassungen haben zwar noch nicht wirklich begonnen, aber das Ansteigen der Arbeitslosigkeit wird einer der Haupteffekte der Regierungsreformen sein. Unser Banner wurde von tausenden GewerkschafterInnen gesehen und wurde schnell ein Lieblingsobjekt von FotografInnen, einschliesslich der Presse. Tausende von Leuten applaudierten uns und würdigten unseren Ausdruck von Solidarität.
 
Während der Demonstration verteilten wir hunderte Flugblätter, die für einen Generalstreik argumentierten, falls die Regierung ihre Pläne zur Verwüstung der Rechte der ArbeiterInnen fortsetzt. Aber um diese Perspektive durchzusetzen, können wir uns nicht auf die Gewerkschaftsbürokratie verlassen, die nur an der Organisierung symbolischer Proteste gegen die rechte Regierung interessiert ist. Wir benötigen eine revolutionäre Organisation von ArbeiterInnen und Jugendlichen, mit Verankerungen an den Schulen, auf den Universitäten und besonders in den Fabriken, um die Angriffe der Regierung mit Klassenkampf abzuwehren!
 
von Roman Novotny, RIO, Prag
Übersetzung: systemcrash
 
Fotogallerie von der Gewerkschaftsdemonstration
 
Video von der Demo am Letná-Park und vom großen RIO-Banner



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